Barcelona, die kosmopolitische Hauptstadt der spanischen Region Katalonien, ist bekannt für ihre Kunst und Architektur. Die fantastische Kirche Sagrada Família und andere modernistische Wahrzeichen, die von Antoni Gaudí entworfen wurden, prägen die Stadt. Ein solches Wunderwerk, das aus diesen architektonischen Prachtstücken herausragt, ist die Casa Milà.
Die Geschichte der Casa Milà
Die Casa Milà, im Volksmund auch La Pedrera oder „Der Steinbruch“ genannt, wurde zwischen 1906 und 1912 vom Architekten Antoni Gaudí (1852-1926) erbaut. Dieses ikonische Gebäude, das von dem Geschäftsmann Pere Milà i Camps und seiner Frau Roser Segimon i Artells in Auftrag gegeben wurde, stellt den Höhepunkt von Gaudís zivilem Schaffen dar und verkörpert seine naturalistische Phase, die von organischen Formen aus der Natur inspiriert war.
Architektonisches Wunderwerk
Gaudis innovative Vision ist in der gesamten Gestaltung der Casa Mila zu erkennen. Mit der selbsttragenden Steinfassade, dem freien Grundriss, bei dem die Wände verschoben werden können, um verschiedene Räume zu schaffen, ohne die strukturelle Integrität zu beeinträchtigen, der Tiefgarage und der spektakulären Dachterrasse, die mit Schornsteinen in Form von Kriegern geschmückt ist, weicht das Gebäude von der traditionellen Architektur ab. Die Fassade selbst ist ein beeindruckender Anblick – sie besteht aus Kalksteinblöcken und schwingt wie eine Welle. Bei der Gestaltung wurden keine geraden Linien verwendet; stattdessen ist alles geschwungen und schwingt, was dem Gebäude ein surreales Aussehen verleiht.
Innengestaltung und Ausstattung
Die Innenräume beeindrucken die Besucher mit ihrer kreativen Genialität: Die Innenhöfe sind mit wunderschönen Keramikfliesen in verschiedenen Blautönen bedeckt, die von oben bis unten cremefarben sind und den Eindruck erwecken, als würde das Sonnenlicht durch das Wasser sickern.
In vielen Zimmern sind die Decken mit Stuckleisten verziert, die florale Motive darstellen – ein typisches Stilelement Gaudis. Im Inneren sind Möbelstücke aus der Zeit Gaudis zu sehen, die ebenfalls von ihm entworfen wurden, sowie eine Wohnung, die den bürgerlichen Lebensstil in Barcelona zu Beginn des 20.
Die Dachterrasse
Einer der vielleicht berühmtesten Aspekte der Casa Milà ist ihre Dachterrasse. Hier hat sich Gaudís Fantasie wirklich ausgetobt: Schornsteine wurden in Skulpturen verwandelt, Lüftungsschächte in abstrakte Kunstwerke, und das alles vor dem Hintergrund eines Panoramablicks über Barcelona. Auf der Dachterrasse befindet sich auch das „Espai Gaudí“, ein Museum, in dem Gaudis Werk anhand von maßstabsgetreuen Modellen, Zeichnungen und Fotografien gezeigt wird.
Casa Milà heute
Heute ist das Casa Milà nicht nur ein historisches Gebäude, sondern dient auch als Kulturzentrum, in dem das ganze Jahr über verschiedene Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Wegen seines einzigartigen architektonischen Wertes wurde es 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Das Gebäude wird von der Stiftung Catalunya La Pedrera verwaltet, die sich für den Erhalt dieses Kulturerbes einsetzt und gleichzeitig soziale Initiativen in Bereichen wie Bildung und Umwelt fördert. Ein Besuch in der Casa Mila bietet ein umfassendes Erlebnis – ob man nun Gaudis kreatives Genie bestaunt oder in die Kultur eintaucht – es verspricht für jeden etwas.
Tipps für den Besuch
Um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten, hier ein paar Tipps: Buchen Sie die Eintrittskarten im Voraus online, um lange Warteschlangen zu vermeiden; entscheiden Sie sich für die Führungen, die in mehreren Sprachen angeboten werden und wertvolle Einblicke in die Geschichte und die Architektur vermitteln; vergessen Sie Ihre Kamera nicht – die Dachterrasse bietet vor allem bei Sonnenuntergang atemberaubende Fotomotive; und nehmen Sie sich schließlich Zeit für einen Kaffee im Café de la Pedrera, das sich im ersten Stock mit Blick auf den Passeig de Gracia befindet – eine der Hauptstraßen Barcelonas. Wenn Sie also das nächste Mal eine Reise planen, denken Sie daran, dass keine Tour durch Barcelona vollständig wäre, ohne dieses großartige Beispiel modernistischer Architektur zu besuchen – Casa Milà!
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Casa Milà und warum ist sie so wichtig?
Casa Milà, auch bekannt als La Pedrera, ist ein einzigartiges Gebäude in Barcelona, Spanien. Es wurde von dem berühmten katalanischen Architekten Antoni Gaudí entworfen und zwischen 1906 und 1912 erbaut. Das Bauwerk zeichnet sich durch sein unkonventionelles Design aus, das keine geraden Linien aufweist, sondern durch wellenförmige Steinfassaden und schmiedeeiserne Balkone und Fenster. Seine architektonische Bedeutung liegt in seiner bahnbrechenden Herangehensweise an Form, Gestalt und Funktion – es verkörpert Gaudis naturalistischen Stil, der von organischen Formen aus der Natur inspiriert ist.
Wie kann ich die Casa Milà besuchen?
Um die Casa Milà zu besichtigen, müssen Sie Eintrittskarten kaufen, die online oder an der Kasse vor Ort erhältlich sind. Es wird dringend empfohlen, die Tickets im Voraus online zu kaufen, vor allem während der Hauptreisezeit, da die Warteschlangen lang sein können. Es gibt verschiedene Arten von Besichtigungen, z. B. Tagestouren, bei denen Sie die Innenhöfe, den Ausstellungsraum (Espai Gaudi), die Dachterrasse usw. erkunden, Nachttouren mit Lichtshows auf der Dachterrasse namens „Gaudis Pedrera: The Origins“, oder Premium-Touren, die intimere Erlebnisse mit weniger Besuchern bieten.
Wo befindet sich die Casa Milà? Ist sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen?
Die Casa Mila befindet sich in der Passeig de Gracia 92 im Stadtzentrum von Barcelona. Damit ist es mit verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Metro (Station Diagonal – Linie 5 Blau & Linie 3 Grün), Bussen (Linien H10, V15, V17 & 24) oder Zügen (Ferrocarrils de la Generalitat – Station Provença) sehr gut erreichbar. Außerdem gibt es mehrere Parkplätze in der Nähe, falls Sie mit dem Auto anreisen möchten.
Was kann ich in der Casa Milà sehen?
In der Casa Milà können Sie die Innenhöfe erkunden, die Zugang zu den Wohnungen bieten und einen einzigartigen Blick auf die Struktur des Gebäudes ermöglichen. Sie können auch eine der ehemaligen Wohnungen besichtigen, die im Stil des frühen 20. Jahrhunderts eingerichtet sind und einen Einblick in das bürgerliche Leben zu Gaudis Zeiten geben. Im Dachgeschoss befindet sich die Ausstellung Espai Gaudí, in der Modelle, Zeichnungen und Fotografien von Gaudis Werken zu sehen sind. Und schließlich sollten Sie es nicht versäumen, die Dachterrasse mit ihren beeindruckenden Schornsteinen in Form von Kriegern zu besichtigen, die einen Panoramablick über Barcelona bieten.
Was ist das Besondere an der Architektur der Casa Milà?
Das Besondere an der Architektur der Casa Mila sind die gewellte Steinfassade und die gewundenen schmiedeeisernen Balkone und Fenster, die von Josep Maria Jujol entworfen wurden, der häufig mit Gaudí zusammenarbeitete. Es hat keine tragenden Wände, sondern verwendet stattdessen Säulen und Stützwände, so dass die Räume je nach den Bedürfnissen der Nutzer leicht umgestaltet werden können – ein innovatives Konzept zu dieser Zeit. Auf der Dachterrasse befinden sich Schornsteine, die mittelalterlichen Rittern ähneln und als funktionale Elemente fungieren, während sie dem Raum einen künstlerischen Wert verleihen. Außerdem war es eines der ersten Gebäude, das eine Tiefgarage nutzte.