Freiburg im Breisgau, eine pulsierende Stadt im Schwarzwald, beherbergt eine Reihe von architektonischen Wundern, die Altes und Neues miteinander verbinden. Unter den vielen historischen Gebäuden befindet sich eines mit einer besonders fesselnden Geschichte – das Haus zum Walfisch (Haus des Wals).
Die Geschichte des Hauses zum Walfisch
Das Haus zum Walfisch in der Franziskanerstraße 4 in der Freiburger Altstadt ist ein geschichtsträchtiges Haus, das bis ins frühe 16. Erbaut wurde es zwischen 1514 und 1516 von Jakob Villinger von Schönenberg, einem wohlhabenden Kaufmann, der mit Waren aus ganz Europa handelte. Der Name „Haus zum Walfisch“ stammt von Villingers Wappen, das drei Wale zeigte.
Das prächtige Haus ist bekannt für seine ausgeprägte Renaissance-Architektur – ein ungewöhnlicher Stil für diesen Teil Deutschlands zu dieser Zeit – und wurde schnell zu einem Symbol für Reichtum und Status in der Freiburger Gesellschaft.
Vor allem Erasmus von Rotterdam, ein niederländischer Philosoph, der als einer der größten Denker Europas gilt, lebte hier zwischen 1529 und 1531, als er als Berater des Erzbischofs und Kurfürsten Johann III. von der Pfalz tätig war.
Architektonische Bedeutung
Das Haus zum Walfisch weist einige bemerkenswerte Merkmale der Renaissance-Architektur auf. Die Fassade ist mit Lisenen in beiden Stockwerken, reich verzierten Fenstern mit Steinrahmen, schönen Friesen mit Putten, Girlanden und Medaillons mit Büsten, die vermutlich antike Philosophen oder Gelehrte darstellen, reich verziert.
Eine Besonderheit ist der dreieckige Giebel, der das Gebäude bekrönt – ein typisches Element der klassischen griechischen Architektur, aber ziemlich einzigartig für deutsche Häuser zu dieser Zeit – und der den Renaissance-Charakter des Gebäudes noch unterstreicht. Den Giebel ziert die Figur der Fortuna, der Göttin des Glücks und Personifikation des Glücks in der römischen Religion.
Das Innere von Haus zum Walfisch
Das Innere des Hauses zum Walfisch ist ebenso beeindruckend wie sein Äußeres. Seine Räume sind mit bemerkenswerten Kunstwerken aus dem 16. Jahrhundert gefüllt, darunter eine Reihe von Wandmalereien mit Szenen aus der griechischen Mythologie, die bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 1979 entdeckt wurden. Unter diesen Fresken kann man Herkules bei der Ausführung seiner zwölf Arbeiten oder Orpheus, der die Tiere mit seiner Musik verzaubert, bewundern.
Außerdem befindet sich im Inneren des Hauses eine Erasmus-Gedenktafel, die an den berühmten ehemaligen Bewohner erinnert. Diese wurde am 10. November 2001 vom Verein Historisches Kaufhaus e.V. aus Anlass der Rückkehr von Erasmus aus Freiburg nach Basel angebracht.
Die Rolle von heute
In den letzten Jahren hat das historische Gebäude eine neue Funktion erhalten: Es beherbergt Büros für verschiedene Fakultäten und Institute der Universität, wie zum Beispiel seit 2007 für das Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Geistes- und Sozialwissenschaften (FRIAS).
Obwohl es eher ein Arbeitsraum als ein Museum ist, das für öffentliche Führungen geöffnet ist, zieht es immer noch viele Besucher an, die seine architektonische Schönheit und historische Bedeutung bewundern. Gelegentlich werden spezielle Führungen angeboten, bei denen Touristen Teile dieses großartigen Gebäudes erkunden können.
Fazit
Das Haus zum Walfisch ist heute nicht nur ein architektonisches Schmuckstück, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes Freiburgs. Ein Besuch hier ist nicht nur ein ästhetischer Genuss, sondern auch eine bereichernde Reise in die Vergangenheit der Stadt – ein Muss bei einem Besuch in Freiburg im Breisgau!
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Haus zum Walfisch in Freiburg im Breisgau?
Das Haus zum Walfisch ist ein bedeutendes historisches Gebäude in Freiburg im Breisgau, Deutschland. Das um 1514-1520 errichtete Bauwerk im spätgotischen Stil zeichnet sich durch seine einzigartige Fassade und architektonischen Elemente aus. Der Name „Haus zum Walfisch“ stammt von einer alten Gaststätte, die sich einst auf dem Grundstück befand.
Was sind die besonderen Merkmale des Hauses zum Walfisch?
Das auffälligste Merkmal des Hauses zum Walfisch ist seine reich verzierte Fassade mit den für die Spätgotik charakteristischen Steinmetzarbeiten und Schnitzereien. Auch das große Erkerfenster trägt zu seinem unverwechselbaren Erscheinungsbild bei. Im Inneren finden Sie wunderschön gearbeitete Holzdecken, die auf das frühe 16. Erwähnenswert ist auch, dass der berühmte Renaissance-Humanist Erasmus von Rotterdam von 1529 bis 1531 hier lebte.
Wo genau finde ich das Haus zum Walfisch?
Das Haus zum Walfisch befindet sich in der Franziskanerstraße 4 im Altstadtviertel von Freiburg im Breisgau. Es ist nur wenige Gehminuten von anderen beliebten Sehenswürdigkeiten wie dem Freiburger Münster und dem Augustinermuseum entfernt, so dass es für Touristen, die diese historische Stadt erkunden, leicht zu erreichen ist.
Kann ich das Haus Zum Walfisch von innen besichtigen? Wie sind die Öffnungszeiten?
Das Innere des Hauses Zum Walifsh beherbergt derzeit private Büros und ist im Allgemeinen an normalen Tagen nicht für öffentliche Besichtigungen geöffnet. Bei besonderen Veranstaltungen oder an Tagen des Kulturerbes können Besucher jedoch unter bestimmten Bedingungen oder nach vorheriger Absprache mit den örtlichen Behörden Zugang zum Inneren erhalten. Daher gibt es für dieses historische Denkmal keine festen Öffnungszeiten. Es empfiehlt sich, die Architektur von außen zu bewundern und sich mit Hilfe von Führern oder Informationstafeln vor Ort über die Geschichte des Hauses zu informieren.
Welche Bedeutung hat das Haus zum Walfisch für die Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau?
Das Haus zum Walfisch nimmt im architektonischen Erbe Freiburgs aufgrund seiner einzigartigen spätgotischen Gestaltung einen besonderen Platz ein und ist damit eines der Wahrzeichen der Stadt. Die Verbindung zu Erasmus von Rotterdam, einer Schlüsselfigur der Renaissance, verleiht dem Haus zum Walfisch auch einen hohen kulturellen Wert. Das Haus stellt somit sowohl eine künstlerische Leistung aus dem frühen 16. Jahrhundert als auch eine greifbare Verbindung zu wichtigen historischen Persönlichkeiten dar und leistet einen wichtigen Beitrag zur reichen Vergangenheit Freiburgs.