Stiftskirche

Die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart beherbergt zahlreiche Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten. Eine dieser bemerkenswerten Stätten, die sich durch ihre historische Bedeutung und architektonische Pracht auszeichnet, ist die Stiftskirche. Diese protestantische Kirche im Herzen Stuttgarts ist nicht nur eine religiöse Einrichtung, sondern auch ein Symbol für die reiche Geschichte der Stadt.

Die Geschichte der Stiftskirche

Die Ursprünge der Stiftskirche gehen auf die Zeit um 1240 zurück, als sie von Graf Ulrich I. als Stiftskirche im romanischen Stil erbaut wurde. Sie war zunächst dreischiffig ohne Querschiff und hatte zwei Türme an der Westseite. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Bauwerk jedoch aufgrund von Schäden durch Kriege und Naturkatastrophen mehrfach umgebaut.

Im späten 15. Jahrhundert, unter der Herrschaft von Herzog Eberhard im Bart, wurden bedeutende gotische Renovierungsarbeiten durchgeführt, bei denen mehrere Kapellen hinzugefügt und das Chorgestühl erweitert wurde. Die bemerkenswerteste Erweiterung aus dieser Zeit war vielleicht die „Herzogskapelle“, in der acht Sandsteinstatuen stehen, die württembergische Herrscher darstellen.

Leider wurde die Stiftskirche, wie viele andere historische Bauwerke in ganz Europa, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, so dass nur noch die Mauern stehen blieben, während die Innenräume vollständig ausbrannten. In den Nachkriegsjahren (1953-56) wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die der Stiftskirche, wenn auch mit modernen Anpassungen, einen gewissen Anschein ihres früheren Glanzes verliehen.

Architektonische Höhepunkte

Auffallend an der Stiftskirche ist die nahtlose Verschmelzung verschiedener architektonischer Stile, die sich aus den verschiedenen Epochen ergeben, die sie durchlaufen hat – von romanischen Anfängen über gotische Einflüsse bis hin zur Nachkriegsmoderne während der Restaurierungsphase nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg.

Das Äußere weist zwei Türme auf, von denen der nördliche als „Die Stiftskirche“ und der südliche als „Die Schulter“ bezeichnet wird. Der erste Turm ist 61 Meter hoch, während der zweite 56 Meter misst. Diese Asymmetrie verleiht dem historischen Bauwerk einen einzigartigen Charme.

Im Inneren finden Sie eine Reihe von beeindruckenden Elementen, wie das wunderschön geschnitzte Chorgestühl aus der Spätgotik und die modernen Glasfenster, die während der Nachkriegsrestaurierung eingebaut wurden. Im Kirchenschiff befindet sich ein großes hölzernes Kruzifix aus der Zeit um 1500 n. Chr., das die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden hat.

Die Herzogskapelle

Eines der bedeutendsten Bauwerke der Stiftskirche ist zweifelsohne die Herzogskapelle. Sie wurde im späten 15. Jahrhundert von Herzog Eberhard im Bart erbaut, der sie als Begräbnisstätte für das Haus Württemberg vorgesehen hatte. Hier finden Sie acht Sandsteinstatuen, die verschiedene Herrscher aus diesem Geschlecht darstellen, darunter auch Graf Ulrich I., den Gründer dieser Kirche.

Die Rolle in Stuttgarts Geschichte

Das Besondere an der Stiftskirche ist neben ihrer architektonischen Pracht ihre tiefe Verwurzelung in der Geschichte und kulturellen Identität Stuttgarts. Im Laufe der Jahrhunderte war sie Zeuge vieler historischer Ereignisse – von Krönungszeremonien bis hin zu königlichen Hochzeiten – und ist damit weit mehr als nur eine religiöse Einrichtung.

Auch heute noch läuten die Glocken der Stiftskirche allabendlich das Ende des Arbeitstages ein und setzen damit eine jahrhundertealte Tradition fort, die Vergangenheit und Gegenwart nahtlos miteinander verbindet.

Informationen für Besucher

Wenn Sie einen Besuch in Stuttgart planen, sollten Sie es nicht versäumen, dieses ikonische Wahrzeichen zu besichtigen. Während der Eintritt in die Kirche selbst kostenlos ist, wird eine minimale Gebühr erhoben, wenn Sie den Turm besteigen möchten, um einen Panoramablick über die Stadt zu genießen. Informieren Sie sich auch auf der offiziellen Website der Kirche über besondere Veranstaltungen oder Konzerte, die während Ihres Besuchs stattfinden.

Insgesamt ist die Stiftskirche nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sondern auch ein lebendiges Zeugnis des reichen Erbes und der kulturellen Vielfalt Stuttgarts. Egal, ob Sie sich für Geschichte interessieren oder einfach nur schöne Architektur zu schätzen wissen – diese historische Kirche verspricht eine bereichernde Erfahrung, die die Zeit überdauert.

Häufig gestellte Fragen

Wie sind die Öffnungszeiten der Stiftskirche in Stuttgart?

Die Stiftskirche ist von Montag bis Samstag zwischen 10:00 und 18:00 Uhr für Besucher geöffnet. An Sonn- und Feiertagen ist sie nach dem Gottesdienst ab ca. 11:30 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet. Diese Zeiten können jedoch je nach Gottesdiensten oder Veranstaltungen variieren. Es ist immer eine gute Idee, sich auf der offiziellen Website über eventuelle Änderungen zu informieren, bevor Sie Ihren Besuch planen.

Was ist das Besondere an der Architektur der Stiftskirche?

Der architektonische Stil der Stiftskirche ist vor allem spätgotisch und hebt sich damit von anderen Gebäuden in Stuttgart ab. Die Kirche besteht aus drei Schiffen ohne Querschiff, was ihr ein langgestrecktes Aussehen verleiht. Das auffälligste Merkmal der Kirche sind die beiden gegensätzlichen Türme – ein quadratischer „Herzogsturm“ aus romanischer Zeit und ein höherer achteckiger Turm, der später beim gotischen Wiederaufbau hinzugefügt wurde.

Muss man für den Besuch der Stiftskirche Eintritt bezahlen?

Nein, für den Besuch des Hauptteils der Kirche wird kein Eintrittspreis erhoben; der Eintritt ist während der Öffnungszeiten, wenn keine Gottesdienste stattfinden, für jedermann kostenlos. Allerdings wird um Spenden gebeten, die in den Erhalt des historischen Gebäudes fließen.

Welche historische Bedeutung hat die Stiftskirche?

Die Geschichte der Stiftskirche geht auf die Zeit um 1170 n. Chr. zurück, als unter Herzog Luitold I. von Calw-Zähringen mit dem Bau einer romanischen, der heiligen Maria geweihten Stiftskirche begonnen wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrere Umbauten vorgenommen, die zu dem führten, was wir heute sehen – eine Mischung aus verschiedenen architektonischen Stilen von der Romanik bis zur Spätgotik, die das reiche kulturelle Erbe Deutschlands über Jahrhunderte hinweg widerspiegelt. Die Kirche beherbergt auch die Gräber einiger Mitglieder des Hauses Württemberg, was sie zu einer bedeutenden historischen Stätte macht.

Was erwartet die Besucher in der Stiftskirche?

Im Inneren der Stiftskirche werden die Besucher von den herrlichen Glasfenstern und dem beeindruckenden Altarbild aus dem Jahr 1512 fasziniert sein. Außerdem gibt es zahlreiche Kapellen, darunter die Marienkapelle mit ihren schönen Fresken aus dem Spätmittelalter. In der Kirche befindet sich auch eine 1984 von Mühleisen Orgelbau erbaute Orgel, die regelmäßig für Konzerte genutzt wird. Vergessen Sie nicht, die Krypta zu besuchen, in der Sie die Gräber der Herzöge und Herzoginnen des Hauses Württemberg besichtigen können.

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